Das Lebenswerk eines Künstlers nach den Orten einzuteilen, an denen er gelebt und gearbeitet hat, scheint gewagt.
Wird das künstlerische Werk nicht aus der Freiheit der Kreativität geboren? Der Bildhauer Rolf Schaffner antwortet auf diese Frage nicht theoretisch, sondern mit seinem Werk, welches eng verwoben ist mit dem Erfahren eines ihn tragenden und ihn inspirierenden Ortes.
Für Schaffner ist der Raum, in dem man lebt und arbeitet nicht beliebig. Seine Kunst gibt Zeugnis von dem Dialog, den der Schaffende mit sich selbst und den ihn umgebenden Stadt- und Naturräumen führt. Einer Zeit der Orientierung an Konsum und Schnelllebigkeit setzt er die Beharrlichkeit und Zugehörigkeit zu einem Ort entgegen.
Seine Skulpturen aus Stein zitieren noch einmal die Gesetze der Schwerkraft und des Aufrechtstehens an einem Ort.
Auch wenn wir uns immer besser auskennen in der Welt des "Künstlichen" und die Natur schon längst nicht mehr unser „VorBild“ ist, bleiben wir Wesen, die gebunden sind an einen Körper, unser ursprünglichster und innigster Wohnort.
Geboren und aufgewachsen in Deutschland wählt Schaffner die Insel
Mallorca als seinen Lebens- und Arbeitsraum, um schließlich in dem großen
internationalen Skulpturenprojekt "Equilibrio" die Verantwortung
und Nähe zu seinem Lebensraum sichtbar zu machen und auf eine große
Dimension hin zu erweitern.
Rolf Schaffner ist am 23. März 2008 auf Mallorca verstorben.